Unsere Reise:
Mit dem Flieger von Langkawi über Kuala Lumpur nach Hou Chi Minh City (Saigon).
Mit dem Zug von HCMC nach Hanoi.
Von Hanoi mit dem Auto nach Ha Jiang.
Mit dem Motorrad eine 3 Tage Tour durch die Berge.
Mit dem Auto nach Hanoi.
Mit dem Auto nach Tuan Chau Haber (Ha Long Bucht).
Mit dem Auto nach Ninh Binh.
Mit dem Zug nach Hue.
Mit dem Motorrad nach Hoi An.
Nach Da Nang mit dem Auto und Rückflug nach Langkawi.
Vietnam ist eine Reise wert…..
Am 31.Oktober 2024 beginnt unser dreiwöchiger Vietnam Besuch in Ho Chi Minh City. Wir werden am Flughafen abgeholt und ins Centrum, genannt Saigon, gefahren. Das erste was uns auffällt sind die Millionen (es soll 8,5 Millionen geben) von Mopedfahrern, die den Straßenverkehr beherrschen. Es scheint, dass sich keiner an Verkehrsregeln hält, aber irgendwie wird der Gordische Knoten immer wieder gelöst. Unser Hotel Co Chi Zen liegt in der Altstadt - ein kleines gemütliches Hotel.
Bevor wir in der Food Street in der Ben Nge Street unseren Hunger stillen, ziehen wir am ATM 2.000.000 Millionen Dong, was umgerechnet 78€ sind. An die Scheine müssen wir uns erst gewöhnen.
Begeistert sind wir von der Food Street in der Ben Nge Street. Gerichte in allen asiatischen Geschmacksrichtungen können wir an verschiedensten Ständen kaufen. Bier vom Fass, als Nachtisch Cocoseis und einen Doppelten Whisky Sour im Plastikbecher – was brauchen wir heute noch?
Heute früh am 1. November
um 6.00 fährt uns ein Grab Fahrer (Grab ist ähnlich wie Huber) 55km zu den Cu Chi Tunnel. Um 8:00 sind wir mit die ersten Besucher und werden von einem Führer durch die Anlage geführt.
Nur ein kleiner Teil des 220km langen Tunnelsystems ist zu besichtigen. Dieser Teil wurde für Touristen um ungefähr 1/3 vergrößert, damit westliche Besucher überhaupt hindurch passen. Unglaublich mit welcher Präzision diese Tunnel mit Hacke und Schaufel gegraben wurden. All diese Ideen, die Planungen und Ausführungen, die Tunnel für ein langes unterirdisches Leben zu ermöglichen, sind unglaublich.
Für die Sauerstoffversorgung wurden Schlitze bis an die Oberfläche geschaffen. Wir besichtigen einen Operationsraum, Schlaf-, Besprechungs- und Gemeinschafträume, sowie Küchen. Auf dem Urwaldboden ist für uns mit bloßen Augen nichts von den Tunneln zu erkennen. Unser Guide macht uns auf Belüftungsschlitze und Schießscharten aufmerksam, die in künstlichen Erhebungen, die wie Termitenhügel aussehen, zu erkennen sind. Abzugsschlitze dienen zur Belüftung und Ableitung der Kochschwaden. Diese Schlitze sind 100m von der unterirdischen Küche entfernt, damit die Kochstelle nicht entdeckt werden kann. Es durfte nur von 3.00 bis 4.00 morgens gekocht werden, damit die morgendlichen Nebelschwaden den Rauch überdecken. Alles wurde bedacht. Es gab nur natürliche Materialien beim Bau, keine Metalle, damit die US Armee eventuelle Metallverstärkungen mit ihren Detektoren nicht finden konnte. Tunnel wurden in zickzackform mit diversen tödlichen Fallen gebaut. Und das alles im schwer durchdringlichen, heißen Urwald. Der Guide berichtet sehr anschaulich. Wir sind voll beeindruckt. Es muss für die Franzosen als Kolonialmacht und später für die US Soldaten eine Hölle gewesen sein. Je brutaler die Kriege gegen die Rebellen und später gegen die ganze vietnamesische Bevölkerung geführt wurden, je mehr hat die Bevölkerung zusammen gehalten. Am Ende wurde das Land in großen Teilen zerstört. Und wofür das Ganze……..
Beim Gang durch die Straßen von Saigon wird Torsten von einer Schuhputzerin angesprochen. Ehe er sich versieht sind seine Schuhe Ruckzuck ausgezogen und er steht auf Schlappen. Die Dame beginnt, auf ihrem Hocker sitzend, mit der Reinigung. Ich komme neugierig hinzu. Prompt ist ein Straßenverkäufer zur Stelle und möchte mir eine Sonnenbrille verkaufen. Gleichzeitig versucht die Schuhputzerin auch mir meine Slipper auszuziehen. Hinzu kommt ein einarmiger Bettler. Ich kann mich kaum wehren. Die Schuhputzerin möchte 1 USD von Torsten. Wir haben keine US Dollar dabei. Die Bezahlung in vietnamesische Dong, die Torsten ihr zukommen lassen will, lehnt sie entschieden ab. Da hilft nur die Flucht!!!!!
Kaum sind wir um die nächste Straßenecke gekommen, schenkt mir ein Kokosnussverkäufer eine Nuss. Ich möchte nicht, muss aber eine annehmen. Kaum genommen sagt der Typ, sehr günstig, und öffnet schon die zweite Nuss. Ich muss nun einfach handeln, denn das „sehr günstig“ ist zu teuer. Nachdem ich die Hälfte runter gehandelt habe, jammert dieser Mensch und sagt ich würde ihn ruinieren.
Im Blindenzentrum Massage By Blind bekommen wir eine Massage, die gut, aber nicht überragend ist. Danach nehmen wir zwei Grab Mopeds zum Pier, wo die Wassertaxis und Fähren abfahren. Mein Mopedfahrer setzt mich an einer Kreuzung in der Nähe des Piers ab, nimmt mir ruckzuck die 100.000,00 Dong (3,70€) aus der Hand, von denen ich die Hälfte zurückhaben möchte und schreit „Thank you Maám“, grinst und verschwindet im Gewirr der PKWs und Zweiradmotorräder. Bin froh, dass er mir nicht das Portemonnaie oder meinen Rucksack aus der Hand gerissen hat. Mensch, ist das alles anstrengend.
Zum Schluss landen wir wieder in der Fressgasse, genießen unser Essen, warten das Gewitter ab und gehen dann mit dem „Whiskey Sour“ in der Hand in unser Hotel.
Was für ein interessanter Tag
Am 2. November
buchen wir uns für den ganzen Tag einen Grab Fahrer. Ab geht’s in Eigenregie nach My Tho und Cai Be. Die Hinfahrt dauert gut 1,5 Stunden. Ich lade mir schnell eine App für vietnamesisch-deutsche Übersetzung herunter. So können wir gut mit dem Fahrer kommunizieren, der aus der Gegend um My Tho kommt. Sehr hilfsbereit ruft er einen Bekannten an, der wiederum Touren an Touristen verkauft.
Aber das merken wir erst bei der Ankunft am Hafen in My Tho. Der Typ versucht uns das volle Programm schmackhaft zu machen. Ich weiß aber, dass die Inseln im Mekong Delta nur noch Verkaufsbelustigungen sind, wo Touristen durchgeschleust werden. Das Einzige, was uns interessiert, sind die schmalen Kanäle, welche die Inseln durchziehen. Leider gibt es keine schwimmenden Märkte mehr in der Gegend. In Cai Be, 40 km von My Tho, sind auch diese „floating markets“ schon vor 2 Jahren aufgelöst worden. Die Händler haben sich an Land nieder gelassen und verkaufen ihre Waren in kleinen Shops. Diese Tour war also gar nix. Hab mir extra den neusten Loose Reiseführer von 2024 gekauft – umsonst.
Torsten hat vollen Durchfall. Er hat heute früh am Morgen, als ich den Fahrer organisiert habe, an der Straße bei einem Straßenhändler, einen Eiskaffee getrunken. Nun entspannt sich mein Schatz im Hotelzimmer. Ich schaue mir das Historische Museum und die schmalen Straßen in Saigon an. Die Stadt ist erschlagend. An den Ampeln röhrt und knattert es. Bei Grün versuchen Moped-, Auto-, Bus- und LKW Fahrer sich zu behaupten. Es gehört schon Mut zum Überqueren der Straßen. Es sieht wirklich chaotisch aus, aber irgendwie nehmen doch alle Rücksicht aufeinander, nur bei den Bussen und LKWs ist Vorsicht geboten.
Bevor wir wieder in die Ben Nge Street Food gehen, nehmen wir noch eine Fußmassage. Diese ist wirklich gut, richtige super Reflexzonenmassage. Beim Bezahlen wird uns ein Beurteilungszettel zum Ankreuzen hingelegt. Wie war die Masseurin? Wir sind uns einig – sehr gut. Schön, dann kommen zu den 150.000,00 Dong noch 100.000,00 als Tipp hinzu. Ich zahle gern für gute Arbeit, aber sollte es mir nicht vor Beginn der Massage gesagt werden? Irgendwie fühle ich mich in dieser Stadt oft über den Tisch gezogen.
03. November 24
Die Apotheke in der Nähe führt Imodium Akut. Torsten leidet immer noch unter Durchfall, außerdem klagt er über massiven Muskelkater von der Eroberung der Cu Chi Tunnel im Gänsemarsch und Schmerzen an der Hüfte. Deshalb beschließen wir keine weiten Strecken zu Fuß zurückzulegen. Es gibt ja Hop on Hop off und ein Schiff, welches Fahrten auf dem Saigon River anbietet. Beides war so lala.
Nach der obligatorischen langen sehr guten Fußmassage nehmen wir den Zug von Ho Chin Minh City nach Hanoi. Zu Anfang haben wir das Vier Bett Softsleeper Abteil allein, bis um 4:00 nachts ein junger Vietnamese zu steigt.
Das Einzige, was uns in Saigon echt begeistert hat sind die Cu Chi Tunnel, der Ben Nge Street Food Market und die Kanäle in My Tho.