Laos 1 - Vientiane

Flug nach Vientiane, Zug Vang Vien, Auto Luang Prabang, Nong Kiaw, Luang Prabang, Flug Pakse, Auto alles im Süden, Flug Pakse nach Vientiane und zurück nach Kuala Lumpur
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Nie im Leben hätte ich vermutet einmal in Laos auf einer kleinen Insel im Mekong Delta zu sitzen, früh morgens mit einer Tasse Kaffee und die Ruhe genießend.

Nach 14 Jahren auf Infinity, nach 35.875sm, bin ich müde vom Reisen. Anstatt 9 Monate im Jahr segelnd und 3 Monate Aufenthalt in Deutschland, wünsche ich es mir langsam umgekehrt. Bevor wir unseren Plan, Anfang 2025 durch das Rote Meer ins Mittelmeer zu segeln, wahr machen, wollte Torsten Vietnam bereisen. Ich begann darüber zu lesen und unterhielt mich mit einigen Seglern in der Rebak Marina. Alle waren begeistert von Vietnam und auch von Laos. So habe ich mich kurz entschlossen für ein Angebot eines laotischen Reisebüros entschieden. Torsten und ich hatten keine Ahnung, was uns in Laos erwarten würde.

 

14 Tage sind wir, individuell von drei Guides geführt, durch Laos, dem Land der „Millionen Elefanten“ gereist und nun verbringen wir unseren letzten Urlaubstag auf der kleinen Insel Don Daeng, einer der „4000“ Inseln im Mekong Delta.

Die Elektriker Herausforderung
Die Elektriker Herausforderung

Unser Laos Urlaub beginnt am 30. Oktober 2024 mit einer kurzfristig angekündigten Flugverspätung der Airasia von Langkawi nach Kuala Lumpur. Auch gut, nun wir haben 2 Stunden mehr Zeit bei Alex in seinem Restaurant TAPAZ Lunch und ein paar Biere zu uns zu nehmen. Herrlich, Schatten, ein leichter Wind, Ausblick aufs Meer - so ein schöner Anfang.

 

In Kuala Lumpur verbringen wir eine Nacht im Tune Hotel, vom Ankunftsterminal zu Fuß 15 Minuten und morgens um 6:00 nur 10 Minuten zu Fuß zum Einchecken nach Vientiane/ Laos.

01.Oktober - Tag 1

Um 11.30 empfängt uns unser Guide Phaeng Dee in Vientiane am Flughafen und bringt uns ins Salana Boutique Hotel. Wir sind beeindruckt. Tolles Hotel, super Zimmer, Wahnsinnsbett – ich überlege wen wir noch einladen können. Den Rest des Tages haben wir für uns.

In Hotelnähe sind viele kleine Lao Restaurants. Wir wählen „Die 3 Schwestern“, sitzen direkt an der Straße und sind zufrieden. Laos gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Hier in der Hauptstadt Vientiane sehen wir viele Tuk Tuks, Mopeds und Fahrräder, aber auch sehr viele SUV in allen Ausführungen, meist als Pickup. Sogar ein Bentley fährt bei unserem Stadtrundgang an uns vorbei. Mal sehen, wer uns diese weit auseinander gehende Schere erklären kann.

Der Mekong Fluss ist nur ein paar Schritte entfernt. Vor einigen Wochen, im September hat der Mekong 5 Meter hoch im Überflutungsgebiet gestanden. Der Nachtmarkt und alle Restaurants in diesem Gebiet sind, trotz Schutzmauer, voll überflutet gewesen. Langsam beginnen die Aufräumarbeiten. Wir trinken ein warmes Bier in einem der vor kurzem vom Schlamm befreiten Restaurants. Die Menschen scheinen hier alles viel gelassener zu nehmen. Sie bekommen keine Hilfe vom Staat. Der vor Jahren gebaute Deich hat Vientiane selbst diesmal vor einer Überflutung bewahrt. 1966 gab es die letzte Riesenüberflutung, wie uns die Fotos im Zentrum überall zeigen.

Auf dem Nachtmarkt gibt es alles zu kaufen. Das Essen ist, wie erwartet in den einheimischen Restaurants, sehr günstig.

Ein langer, interessanter Tag, den wir nun, zurück im Hotel, mit einer 2 Stunden Massage abschließen.

02.Oktober 2014 - Tag 2

 

Aus unserem Guide Phaeng Dee sprudelt nur so die Geschichte Laos heraus. Facettenreich und auch kriegerisch sei sie gewesen, Laos Vergangenheit. Die Mentalität der Laoten sei ruhig, emphatisch, Harmonie bedürftig, eben buddhistisch geprägt - alle Volksgruppen würden friedlich zusammen leben. Ein gutes Karma für die weiteren Leben sei sehr wichtig. 

Daher spielen die vielen Tempel immer noch eine sehr wichtige Rolle. Phaeng Dee zeigt uns den Wat Sisaket, ältester Tempel, der 1828 in Vientiane erbaut wurde. 2000 Buddha Statuen, nur 15cm bis lebensgroß, aus Silber, Keramik und Holz, stehen in dem Tempel. Buddha Statuen zeigen unterschiedliche Gebärden, wie Güte, Strenge, Abwehr, bitte um Regen, Annahme von Gaben, um nur einige zu nennen. Vermutlich lebte Buddha um 500 vor Christus in Nordindien an der Grenze zum heutigen Nepal. Er gilt als der Erleuchtete und ist als erster Buddha ins Nirwana eingegangen.

Im Tempel Si Muang können wir bestätigen, dass Jung und Alt beten und Opfergaben darbringen. Alleine, mit Partnern, ja, manchmal kommen ganze Familien zu den Mönchen. Sie sitzen vor oder im Halbkreis um dem Mönch, der für ein Überwinden von Krankheiten, gutes Gelingen von bevorstehenden Schwierigkeiten oder anderen Problemen laut betet. Dafür geben die Gläubigen Geldscheine oder Körbe mit Lebensmitteln, die schon abgepackt vor Ort erworben werden können. Das ist wichtig, denn die Mönche hier leben nur von den Gaben, die sie für die Gebete erhalten. Auch wir werden ermutigt uns vor einen Mönch zu setzen, in uns zu gehen und an eine Sache zu denken, die uns belastet. Allerdings hat der Mönch es sehr eilig einige Gebete zu murmeln, uns mit heiligem Wasser zu besprenkeln, die Geldscheine zu nehmen und das war es dann.

Auch spielt die frühmorgendliche Gabe an die Novizen und Mönche eine wichtige Rolle, was wir später noch miterleben sollen.

 

Des Weiteren schleppt uns Phaeng Dee durch die laotische Version des Arc de Triomphe, den Pha That Luang – den am meisten verehrten Schrein, der im 16. Jahrhundert von König Setthathirat erbaut wurde, sowie dessen Palast, der nun als Museum dient. Torsten ist schon so fertig, jede Sitzmöglichkeit wird von ihm okkupiert. 

Es wird von jedem buddhistischen Mann in Laos erwartet, dass er einen Teil seines Lebens als Mönch im Tempel verbringt. Während manche Männer nur für einen Tag, eine Woche oder ein paar Monate als Mönch leben, widmen andere ihr gesamtes Leben dem Kloster. Interessant ist, dass sie jederzeit ins normale Leben zurückkehren können. Viele Kinder werden von ihren Eltern ins Kloster geschickt, weil sie dort kostenlose Schulausbildung bekommen. So erfahren wir, dass auch unser Führer nach der Grundschule 6 Jahre im Kloster verbracht und englisch studiert hat.

1353 wurde ein Königreich namens Laos, "Reich der Millionen Elefanten" gegründet. Burmesen, Siamesen, der Indochina Krieg, zwei Mal Franzosen als Kolonialmacht und dann Japaner im 2. Weltkrieg - alle haben Laos geprägt. Amerikaner haben während des Vietnam Krieges Laos so sehr bombardiert, dass es heute immer noch viele verminte Landstriche gibt.

Seit 1975 regiert die Kommunistisch-Demokratische Volkspartei Laos. Ob der Begriff „Kommunistisch-Demokratisch“ den Laoten ein besseres Leben ermöglicht, sei dahin gestellt. Wir spüren und hören hinter vorgehaltener Hand einiges über Korruption, Vetternwirtschaft und fehlende Menschenrechte

Nach dem Ende des Vietnam Krieges und während der Machtübernahme der Kommunistischen Partei haben eine Menge Laoten in den USA und Europa eine neue Heimat bekommen. Diese senden den Familien wohl immer noch Geld. Sie können auch Geschäfte in Laos tätigen, so sagt zumindest unser Guide. Die Bevölkerung verdient 100€ durchschnittlich. Ärzte und Lehrer liegen bei 150€ bis 300€. Die Landbevölkerung liegt aber auch unter dem Niveau von 80€. Deshalb werden die Touristen gebeten dem Guide und Fahrer bei Zufriedenheit Tipp zu geben, für Fahrer 5-10€ und Guide 10-15 € am Tag.

Nur wer bei der Regierung angestellt ist, bekommt eine kleine Rente und ist auch in bescheidenem Rahmen krankenversichert.

Beim Nop, dem traditionellen laotischen Gruß, werden die Handflächen wie beim Gebet aufeinandergelegt und dabei wird genickt. Bei sozial höher gestellten Personen befinden sich die Hände vor dem Mund, bei Älteren vor der Nase und bei Mönchen vor der Stirn.

Am Nachmittag fahren Phaeng Dee, Torsten und ich von Vientiane mit dem neuesten und modernsten Expresszug, zu 70% von China 30% von Laos finanziert, nach Vang Vieng. Der Zug erreicht eine Geschwindigkeit von bis zum 160km/h und nach 1 Stunde sind wir in Vang Vieng. Unser Resort liegt direkt am Fluss Nam Song und ist von hoch aufragenden Kalksteinkarstgebieten umgeben.

 

Wer an der Küste bleibt, kann keine neuen Ozeane entdecken. 

Ferdinand Magellan

 

Da unsere lebenden Maskottchen sich verabschieden, haben wir uns für ein teilbewegliches aus Vietnam entschieden.