Tag 9; dritte Etappe
02.08.2014 Barbate – Gibraltar Marina Alcaidesa
06:45 – Leinen los.
Heute geht es so früh los, damit wir den Strom Richtung Osten mitnehmen können. Wir haben westliche Winde, so dass wir gut nach Gibraltar durch kommen müssten. Wir segeln dicht unter Land. Ich möchte mir Tarifa näher anschauen. Tarifa war zu meinen Surfzeiten der Top Spot für Windsurfer und ist der südlichste Punkt Europas. Leider - oder Gott sei Dank, habe ich es nie geschafft hier zu surfen, von der Anmutung Tarifas bin ich doch etwas enttäuscht.
Vor Tarifa sind ein paar Untiefen im Wasser. Kurz davor fängt das Meer plötzlich „an zu kochen“, ich sehe steile unregelmäßige Wellen. Hille
schläft und ich schmeiße den Jockel an und fahre durch das unruhige Wasser, das flächenmäßig begrenzt ist. Ich glaube es hängt mit der Untiefe zusammen, dass das Wasser so unruhig wird. Nach
knapp fünf Minuten ist aber das gesamte Meer im gleichen Zustand. Also hängt es auch mit der Windrichtung und der Strömung zusammen. Um 10:45 passieren wir Tarifa. Das Meer wird mit einem mal
sehr ruhig und der Wind nimmt ständig zu. Der Düseneffekt zwischen Europa und Afrika. Wir bekommen Böen von bis zu 9 Bft, während wir vorher Windstärke
5-6 hatten. Aber bei dem raumen Kurs stört das nicht und wir machen bis zu 12 Knoten Fahrt über Grund. Die Strömung wechselt stark und beträgt zwischen 2 und 5 Knoten.
Es ist diesig und man kann den Felsen von Gibraltar sehen. Wir bekommen in den Marinas von Gibraltar keinen Platz und gehen in die neue spanische Marina Alcaidesa. Von unserem Liegeplatz haben wir einen sehr schönen Blick auf den Affenfelsen. Um 14:10 liegt Infinity fest.
Was mich besonders beeindruckt hat, war die Tatsache, dass wir zwischen zwei Kontinente hindurch gesegelt sind, die zum Anfassen nah scheinen. Ich bin mir nicht sicher, ob es das noch einmal auf der Welt gibt (eventuell oben bei Alaska??? – muss ich einmal nachgucken).